Beim füttern der Bienen ist so mancher Imker immer wieder verunsichert. Wie? Wieviel? Wann? Hier ein paar sorgfältig zusammengetragene Informationen, die dem Einen oder Anderen vielleicht etwas helfen.

 

Wie sollten Bienen gefüttert werden?

 

Für wieviel Winterfutter sollte man sorgen?

Als Minimum werden von den meisten Imkern 15kg je Volk gerechnet. Hat man größere Beuten in Verwendung kann man gut und gerne auch mit 20kg rechnen. Bei zufüttern ist allerdings ein sehr wichtiger Punkt nicht zu vergessen. Die Bienen verbrauche auch beim Einlagern einiges an Futter. So muss man, um im Endeffekt 15kg eingelagertes Winterfutter zu erhalten, mehr einfüttern. Eine genaue Anleitung zum Bienen füttern bekommt ihr hier.

 

Zuckerwasser oder Sirup?

Der bequeme Imker kauft Zuckersirup, der kostenbedachte rührt selbst an. Der Unterschied liegt aber nicht nur im Aufwand der Futterbereitung. Zu bedenken ist, dass Zuckerwasser wesentlich schneller zu gären beginnt als der beliebte Invertzucker. Im Gegenzug sorgt die Wassermischung (1:1) für einen regelrechten „Motivationsschub“ im Bienenvolk und der Ausbau von Waben nimmt signifikant zu. Die Konzentration im Sirup ist jedoch um vieles höher, so müssen die Bienen nicht mehr so viel Energie aufwenden um das Futter einzudicken. Folglich empfiehlt sich für die Winterfuttergabe der Sirup und für die Fütterung im Frühjahr (z.B. Ableger) eher das Zuckerwasser. Eine genaue Auflistung der Vor- und Nachteile der beiden Futterarten findet ihr hier.

 

Füttern von Ablegern

Kleine, frische Ableger füttert man gerne mit Futterteig, sob bleibt ein „Räubern“ meist aus. Sollte die Königin jedoch schon eine Weile in Eilage sein, ist ein Umstieg auf flüssiges Futter zu empfehlen. Hierbei simulieren kleine Futtergaben eine Tracht. Dadurch wird die Königin animiert, ein großes Brutnest anzulegen und die Arbeiterinnen werden zu begeisterten Baubienen. Nähere Infos zum Füttern von Ablegern findet ihr hier.

 

 

Füttern birgt Risiken

 

Räuberei! Was kann ich tun?

Unsauberes Arbeiten beim Füttern kann fatale Folgen haben. Einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon läuft das Futter über Beuten, Boden und Werkzeug. Dem einen Unglück folgt auch schon das Nächste. Räuberbienen! Sie finden zielstrebig das verschüttete Futter und somit auch den Weg in die Völker um die Vorräte zu plündern. Dies gilt es natürlich zu verhindern. So ist die Devise: Ordnung und Sauberkeit. Vom morgendlichen Füttern sollte Abstand genommen werden, denn wenn tatsächlich mal was daneben geht, können sich die Bienen über die Nacht beruhigen. Steht allerdings der ganze Tag noch zur Verfügung, erreicht man genau das Gegenteil. Die Verengung des Fluglochs erleichtert dazu auch noch die Verteidigung der Vorräte. Mehr zum Thema Füttern und Räuberei hier.

 

Futter ist nicht unendlich haltbar!

Für Menschen ist es gar kein Problem, für die Bienen jedoch sehr! Das Hydroxymethylfurfural, auch einfacher „HMF“ genannt, kann von den Bienen nicht verdaut werden. Dieser Stoff entsteht bei der Abspaltung von Wasser aus Einfachzucker. Zu lange und zu warm gelagert, geschieht dies in Sirup, Zuckerwasser und auch Honig. Aus diesem Grund gilt eine kühle und dunkle Lagerung für das Futter zu garantieren. Zu altes Futter sollte in keinem Fall verwendet werden. Für alle die eine Sonnenwachsschmelzer ihr Eigen nennen: Bitte verzichtet darauf, den „gewonnen Honig“ aus diesem Gerät als Futter zu verwenden, denn hier ist der HMF-Wert besonders hoch. Mehr über HMF erfahrt ihr hier.

 

Honig ist nicht gleich Winterfutter!

Naturnahe und wesensgerechte Bienenhaltung diktiert auch eine natürliche Futterquelle. Was ist dafür besser geeignet als der eigens produzierte Honig?Logisch oder? Aber Vorsicht, denn bei manchen Honigsorten ist dies keine gute Idee. Waldhonig, beispielsweise, ist für Bienen schwer verdaulich. Dieser Honig sorgt manchmal dafür, dass die Bienen bereits im Winter im Stock abkoten müssen. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, dass die Bienen nur auf hellem Honig überwintert werden.

 

Saft von Früchten – kein gutes Winterfutter!

Sobald die Bienen im Herbst keinen Nektar mehr finden, werden sie erfinderisch. So sieht man so manche Biene an aufgeplatztem Obst, den süßen Saft schlürfen. Leider weisen sie dafür eine geringe Verträglichkeit auf. Die Ballaststoffkonzentration ist hier schlichtweg zu hoch. Diese Futter sollte vor dem Winter vom Imker unbedingt entfernt werden. Genaueres hier.

 

 

Notfütterung

 

Im Winter wird das Futter knapp

Bei übermäßigen Brüten oder bei „Räubern“ kann es durchaus mal vorkommen, dass das Futter nicht ausreicht. Diese Notfütterung sollte stets mit gefüllten Futterwaben stattfinden. Flüssiges Futter nehmen die Damen in der kalten Jahreszeit nur ungern ab. Tipps zur Winter- und Notfütterung findet ihr hier.

 

Reizfütterung JA oder NEIN?

Um die Brutfreudigkeit der Völker zu steigern setzten manche Imker auf eine Fütterung im Frühjahr. Die umstrittene Methode sorgt selbst in Expertenkreisen für andauernde Diskussionen. Eine abgewandelte Form der Reizfütterung findet auch während des Sommers statt, wobei kleine Portionen über die heißen Monate verteilt gereicht werden, jedoch niemals auf einmal. Hier findet ihr mehr zum Reizthema: Reizfütterung.